Das erste Album der Band Nebrus aus dem sonnigen Italien stellt auch
gleichzeitig die erste Veröffentlichung des Labels unter dem Namen
Schattenkult dar. Bei Schattenkult handelt es sich nämlich um kein
geringeres Label als Selbstmord Kommando, welches sich jedoch vor einer
Weile umbenannte und nun die erste Produktion unter neuem Namen samt
Logo präsentiert.
Die erste neue Veröffentlichung unter dem neuen Banner lässt auch gar
nicht erst noch einen Zweifel bezüglich des Namenswechsels zu. Denn der
Black Metal, der hier zelebriert wird, klingt mindestens so okkult wie
der neue Labelname. Zwar hatte SKP auch in der Vergangenheit auch
Releases jenseits der DSBM-Schiene, aber das Album von Nebrus lässt viel
für die Zukunft hoffen. Den Stil der Italiener einzuordnen ist
schwierig. So klingen sie instrumental gesehen erfreulich Oldschool
Italy (die ersten Werke von Mortuary Drape!), teils auch leicht
osteuropäisch und sogar etwas asiatisch angehaucht (old Sabbat sag ich
da nur!). Aber auch deutsche Einflüsse (Darkened Nocturn Slaughtercult)
sind unverkennbar. Allerdings wäre es verwehrlich Nebrus nur als ein
Zusammenklatsch diverser Bands zu sehen, im Gegenteil ist der gespielte
Black Metal erfrischend eigenständig. Der Gesang umfasst eine weite
Bandbreite an emotionalen Zuständen und vokaler Kakophonie - dieser
reicht nämlich von einem Schreigesang, der fast schon DSBM-Ausmaße
annimmt (ohne aber nervig oder deplaziert zu wirken, wie etwa bei
"Chains"), über geflüstertes Gekrächtze, und sogar etwas episch
wirkendem rituellen Sprechgesang (etwa im Mittelteil von "Damned", bei
"Chaosong", wo es fast schon Viking Metal-like klingt oder im Bonuslied
"Banquet Of Oblivion"). Natürlich fehlt auch der typisch grimmige
Schreigesang nicht ("Apocalypse", "Falling"). Die Lieder sind allesamt
eher im Midtempo angesiedelt, werden hier und da aber auch schon mal
etwas schneller oder auch langsamer vorgetragen. Auf jeden Fall wirkt
alles insgesamt gesehen sehr rund und atmosphärisch. Anspieltipps
meinerseits sind "Apocalypse", "Damned" und "End". Jeder Song ist sehr
individuell gehalten, und so kommt einem auch nichts unnötig in die
Länge gezogen vor, vorallem weil man auch erfreulicher Weise auf
Einklänge, Zwischenspiele, Ambient und dergleichen verzichtet hat.
Ausnahme stellt hier der Bonus Song "Banquet of Oblivion" dar, der
ursprünglich als Teil einer Split-Veröffentlichung geplant war und gute 9
Minuten Spielzeit aufweist und einen wirklich kranken Ambient-Einklang
beinhaltet. Das Lied kann man gar als eine Tributzollung an eine andere
ältere italienisch Band ansehen - Opera IX... weist es doch
unverkennbare Stilmittel der alten Werke besagter Band auf. Übrigens:
dies ist einer der wenigen Songs des Albums, in dem man wirklich heraus
hört, dass Nebrus eine Sängerin haben! Da werden die Vergleiche mit
Opera IX und Darkened Nocturn Slaughtercult gleich noch einmal
stimmiger.
Fazit:
...aber wie gesagt, wäre es verwerflich, Nebrus einfach als Plagiat
anzusehen. "From the black ashes" klingt sehr eigenständig, und auch
wenn ich mich mit dem Demo der Band nicht so recht anfreunden konnte, so
kann ich doch behaupten, dass ich ihr Debüt Album schon jetzt als eines
der besten Black Metal-Werke diesen Jahres ansehe. Denn das ist es -
einfach 'nur' Black Metal... nix mit sub-sub-genre. Großartige schwarze
Tonkunst! Das Album wird am 08. April 2012 erscheinen, in einer Auflage
von 500 Stück (handnummeriert). Kontakt zum Label weiterhin
http://sk-produktionen.blogspot.com
9.5 / 10 Punkte
review by Kraehenblut:
http://www.unholyblackartofritual.blogspot.de/?zx=a71e5fd320a21b3a
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NEBRUS – FROM THE BLACK ASHES (Schattenkult Produktionen)

Schattenkult
Produktionen is the new name of Selbstmord Kommando Produktionen, a
German label I’ll admit to having a soft spot for. ‘
From The Black Ashes’
represents their first pro-CD release – seven tracks of evil, old
school, deathly, ghastly, Black Metal from Tuscany, Italy. One of the
novelty factors of this album is that the vocals are performed by a
witch known as Noctuaria. Hate to admit it almost, but they are really
good!
Add Nebrus to the tiny number of decent BM bands with female vocalists, then…
Ultimately, it matters not what the sex, race or political leanings
of a singer are as long as said singer is good at what they do. In Black
Metal, the vocals have to be dark and menacing, gruff or shadowy,
mysterious, enigmatic, with a harshness. Nebrus ticks most of the boxes
and mercifully there are hardly any clean vocals to be heard on the
seven tracks comprising this interesting full-length.
The label blurb claims that Nebrus brings us back to the early ‘nineties and this is spot-on. ‘
From The Black Ashes’
sounds like it could have been recorded in a cave in Helvete, in a
forest in Hellas or in abyssic solitude on the outskirts of
civilisation. Nice ancient feel to the compositions and a very adequate
exhibition of some tried and trusted formulae.
There’s nothing particularly
special about this album and
that’s what makes it so great in an ironic sort of way. Who wants
special music when you can have a blast of good honest, old-fashioned
blackness laced with those irrepressible feelings of death and decay?
Evilometer: 555/666
review by "BlackMetalReviews.com":
http://www.blackmetalreviews.com/?p=1067